Innovationen made in Würzburg – ein Update aus der Gründerszene

WÜRZBURG. Am 21. Januar 2020 veranstalteten die Gründerzentren TGZ Würzburg, IGZ Würzburg und das ZDI Mainfranken das Netzwerkevent „Innovationen made in Würzburg – ein Update aus der Gründerszene“. Rund 100 Gäste aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren gekommen, um nach den offiziellen Grußworten von Herrn Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der Vize-Präsidentin Prof. Dr. Barbara Sponholz der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie des Vize-Präsidenten Prof. Dr. Jürgen Hartmann der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, gespannt den innovativen Geschäftsideen von 16 Würzburger Start-ups zu lauschen.

Nachdem die „Spielregeln“ für die nur 4-minütigen Pitches erklärt waren, starteten zwei ehemalige Absolventen der FHWS mit ihren Vorstellungen. Daniel Garnitz, ist einer der Gründer der FAAREN GmbH. Das Start- up betreibt eine Digitale Auto-Abo-Plattform, womit das Autofahren zum monatlichen All-Inclusive-Festpreis ermöglicht wird. Auch Simon Neu gründete sein Unternehmen, die ProBotic GmbH, bereits während seiner Studienzeit an der Hochschule. Mit der Robotic Process Automation (RPA) Technologie hilft das Jungunternehmen bei der Automatisierung von digitalen Geschäftsprozessen, was auf Basis von Software Robotern möglich wird. In einem anderen Geschäftsfeld ist das nächste Start-up unterwegs.

Die im Jahr 2018 gegründete Cineamo GmbH hat eine App zur Planung und Organisation von individualisierten Kinoevents entwickelt, womit der Nutzer in Zukunft zum Programmchef wird. Mit von der Partie war auch die inDTact GmbH. Das im IGZ Würzburg ansässige Unternehmen entwickelt und vermarket hochsensitive Körperschallsensoren, die Bauteile oder ganze Anlagen „fühlen“ lassen. 2016 hat das Start-up sogar den deutschen Gründerpreis gewonnen und nennt Konzerne wie ZF, Airbus oder Bosch Rexroth als Kunden. Ein ebenso erfolgreiches Unternehmen präsentierte sich im darauffolgenden Pitch. Die 2013 gegründete Multiphoton Optics GmbH ist ein Spin-Off aus dem Fraunhofer Institut für Silicatforschung ISC und entwickelt und verkauft eine hochpräzise 3D-Druck-Anlagenplattform. Mario Maier, CEO und Founder der IWOS GmbH, war als nächster an der Reihe. Das Unternehmen ist noch jung, wurde erst im April 2019 gegründet und trägt den „Cube“ des ZDI Mainfranken am Hublandplatz 1 als seine Firmenanschrift. Die Geschäftsidee des Teams ist „LUI“, ein smarter Assistent, der die private und geschäftliche Selbstorganisation erleichtert.

Für Abwechslung und gespannte Zuhörerschaft sorgte der Pitch von Jonathan Pidwell von der imsinne GmbH. Der Neuseeländer konzentriert sich gemeinsam mit seinem Geschäftspartner auf die Entwicklung, Herstellung und den Verkauf von Produkten (sog. Ideenbretter), die den Menschen in den Mittelpunkt stellen und die die Kommunikation und Mobilität in aktiven Lern- und Arbeitsumgebungen unterstützen. In den darauffolgenden vier Minuten präsentierte Dr. Michael Hartung die LOTHAR MEDTEC GmbH. Das vierköpfige Team hat seinen Firmensitz seit 2018 im TGZ Würzburg und ist auf die Entwicklung, Vermarktung und den Vertrieb von digitalen medizinischen Produkten sowie Dienstleistungen spezialisiert. Im folgenden Pitch durften die Gäste Dr. Toni Wagner und sein Start-up, die vAudience GmbH, kennenlernen. Das Team hat sich zum Ziel gesetzt, das Fan sein zu revolutionieren. Mithilfe von virtuellen Stadien ist es möglich, Live-Events mit Gleichgesinnten zu verfolgen und zu interagieren. Jede Menge Spaß und Atmosphäre sind somit garantiert!

Ebenfalls im IGZ Würzburg sitzt die Virtual Human GmbH. Das Unternehmen entwickelt Digitale Menschmodelle für Simulationsanwendungen in den Bereichen Medizintechnik, Konsumgüter und Sport. Der große Vorteil besteht insbesondere in der Prozessoptimierung, wodurch sich Kosten senken und Produkte nachhaltig verbessern lassen. Dr. Elias Breunig ist das Mastermind hinter Breunig Aerospace. Er ist Luft- und Raumfahrt-Ingenieur und befasst sich in seiner Doktorarbeit mit weltraumgestützten Teleskopen. 2017 gründete er sein im TGZ Würzburg ansässiges Unternehmen. Thematische Schwerpunkte sind insbesondere Optomechanik und mechanische Systeme. Hinzu kommen kundenspezifische Softwarelösungen im Bereich Simulation und Optimierung optomechanischer Bauteile sowie die damit verbundene Mess- und Prüftechnik. Als erfolgreiche Ausgründung aus dem Lehrstuhl für Technische Physik der Universität Würzburg ging, wie der Geschäftsführer Vasjli Baumann berichtet, die InstruNEXT GmbH hervor. Mit einer speziellen Softwareplattform unterstützt das Unternehmen Kunden aus der Industrie und Forschung bei der Integration von Künstlicher Intelligenz und Datenanalyse in der Automation von Maschinen, technischen Anlagen, Messplätzen und Prüfständen.

Innovative Verfahren und Produkte verbergen sich auch hinter der Headmade Material GmbH, die das erste Spin-Off des SKZ ist. Nach langjähriger Forschungsarbeit haben die beiden Gründer Christian Staudigel und Marius Geldner ein neues additives Verfahren und Verbrauchsmaterialien für den kostengünstigen Metall-3D-Druck. Den Puls der Zeit trifft die Geschäftsidee der Level3 GmbH. Um Bestandsplanungen, Mitarbeitereinsätze oder die Logistik zu verbessern, nutzt und automatisiert das Team um die Gründerin Dr. Sarah Mehringer interne und externe Unternehmensdaten zur idealen Entscheidungsfindung. Eine innovative Kombination aus stochastischer Optimierung und maschinellem Lernen, die in mehr als fünf Jahren Forschung an der Universität Würzburg entwickelt wurde, dient als hilfreiche Grundlage. HappyHippoCampus ist als nächstes an der Reihe. Das Team hat ein Lernportal für Medizinstudierende entwickelt, um die Prüfungsvorbereitung schneller und effektiver zu gestalten. Last, but not least stellte Prof. Dr. Schilling die unterschiedlichen Fachgebiete des Zentrums für Telematik e.V. vor. Das Forschungsteam ist seit über 10 Jahren das Kompetenzzentrum für die zukunftsorientierten Bereichen Raumfahrt und Satellitenproduktion, Automatisierung und mobile Roboter.

Im Anschluss an die Pitch-Session folgte der lockere Teil des Programmes. In der Werkhalle des TGZ Würzburg wurde zum Erfahrungsaustausch und Networking eingeladen. Bei Fingerfood und kühlen Getränken konnten sich alle Gäste an den Infoständen der Gründerteams umfassend informieren, offene Fragestellungen im persönlichen Gespräch klären und weitere Kooperationen voranbringen.

Die Initiatoren der Veranstaltung aus den Gründerzentren TGZ Würzburg, IGZ Würzburg und ZDI Mainfranken, sind sich einig, dass sich der Aufwand mehr als gelohnt hat. Die Entwicklungen der Gründerszene in der Mainfränkischen Metropole sind als äußerst positiv zu bewerten und zeigen, dass der Standort nicht umsonst zu den führenden High-Tech Regionen zählt.